Was den Pastor bewegtWeihnachten

Weihnachtsmann oder Nikolaus

Nicolaus_Weihnachtsmann

Dem Weihnachtsmann mit der roten Mütze, dem weißen Rauschebart und den Geschenken kann man in diesen Tagen kaum entkommen. Auf Bildern, in der Werbung und natürlich als Schokoladenfigur drängt er sich auf. Was hat er mit Advent und Weihnachten zu tun?

Er zeigt die kommerzielle Seite des Festes. In den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts führte Coca-Cola diese Figur in der Weihnachtszeit ein, um für Limonade zu werben. Und die Werbung wirkte. Nicht nur die Verkaufszahlen für den schwarzen Saft stimmten. Auch Santa Claus, der Mann mit dem Bart und dem rot-weißen Mantel, wurde zum Quasi-Standard für das Fest.

Bei alledem ist der echte Santa Claus beinahe in Vergessenheit geraten, der Bischof Nikolaus, dessen Namenstag am 6.12. gefeiert wird. Doch es gibt ihn noch – den „echten“ Nikolaus – zumindest hier im katholisch geprägten Süden. Mit etwas Suchen hat meine Frau ihn sogar als Schokoladenfigur auftreiben können. Da steht er. Auf der roten Bischofsmütze prangt das Kreuz, in seiner rechten Hand die Bibel und in der linken der Hirtenstab. Man braucht nicht lange zu überlegen, wer näher dran ist an dem Fest, auf das wir uns vorbereiten.

Näher heran kommt sie schon an ein christliches Weihnachtsfest, diese Figur, die auf einen Bischof in Myra zurück gehen soll, um den sich viele Legenden ranken. Er soll geholfen haben, den Armen und Menschen in Not. Die helfende Liebe gilt als das Erkennungsmerkmal aller, die von der Liebe Gottes überwältigt wurden. Zu Weihnachten werden wir erinnert an diese Liebe Gottes, der arm wurde, damit wir durch seine Armut reich werden, der Mensch wurde, damit wir Menschen gerettet werden können. Durch die Süßigkeiten in den Stiefeln am Nikolaustag, durch Geschenke, mit denen wir Freude machen und durch Spenden für Hilfsorganisationen, die in diesen Tage besonders beworben werden, können wir Liebe zum Ausdruck bringen und erinnern an das Geschenk, das Gott uns durch seinen Sohn macht.

Doch eine wirklich weihnachtliche Figur ist auch der Nikolaus nicht. Wir wissen nicht, was wirklich dran ist an den vielen Legenden, die sich um sein Leben ranken. Vermutlich sind die Erzählungen verschiedener Wohltäter zusammengeflossen in der Figur und in der Verehrung des Nikolaus. In der Reformationszeit hat man sich bemüht, die Heiligenverehrung zurück zu drängen und sich auf das zu besinnen, was uns die Bibel tatsächlich sagt über Gottes Handeln in dieser Welt. So verlegte man das Schenken vom Nikolaustag auf das Fest der Christgeburt am 25. /26. Dezember.

Reichen die biblischen Ereignisse nicht aus zum Feiern? Warum konnte der Coca-Cola Konzern dem Brauchtum den Weihnachtsmann unterjubeln? Brauchen wir noch mehr Joseph und Maria aus Schokolade und Johannes den Täufer mit einer Rute?

Die biblische Botschaft von der Christgeburt im Stall und von den Hirten, die als erste kommen, um den neu geborenen König zu verehren, scheinen etwas zu schwere Kost zu sein für volkstümliches Feiern. Ja, die Botschaft vom Sünderheiland ist ein anstößiges Ärgernis für die Gebildeten dieser Welt und eine unpassende Geschichte für ein unbeschwertes Winterfest. Erst wenn wir uns vertiefen in die uralte Botschaft von dem großen Gott, der die Welt so sehr liebt, dass er sich selber ganz klein macht und als Retter kommt, erst dann können wir die großartige göttliche Weisheit erahnen und den tiefen Frieden finden, der höher ist als alle Vernunft.

Mein liebstes Symbol für die Weihnachtszeit ist der Stern – der Stern, der den Weg weist zum Kind in der Krippe.

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