Lieben&Ehren

Liebe allein tut’s freilich nicht

Die Beatles gaben den Ton vor und alle haben das Credo der Blumenkinder-Bewegung mitgesungen: „All you need is love!“ Liebe – ist das wirklich alles, was wir brauchen? Eine Generation später weiß man, dass allein mit Liebe weder Atombomben entschärft noch Krankheiten geheilt werden können. „Aber die Ehe ruht doch auf dem Fundament dieser großartigen Gefühle der Liebe!“ – willst du vielleicht einwenden. Nun, allein die Tatsache, dass so viele Ehen in Schwierigkeiten geraten oder geschieden werden, lässt es ratsam erscheinen, nach weiteren Zutaten für eine erfüllte und dauerhafte Gemeinschaft von Mann und Frau zu suchen.

Eine weitere Zutat zu einer gelingenden Ehe ist weder neu noch schwer zu beschaffen. Nur wird der Hinweis darauf leicht überlesen in einer Zeit, die so auf romantische Liebe fixiert ist. Der Apostel Paulus fasst in seiner christlichen Haustafel im 5. Kapitel des Epheserbriefes die Hinweise für die Ehe mit einem Gebot für die Ehemänner zusammen und mit einem anderen Gebot für die Ehefrauen. Darum auch ihr: Ein jeder habe lieb seine Frau wie sich selbst; die Frau aber ehre den Mann (Eph 5,33). Zur Liebe muss noch Respekt hinzukommen. 

Die Bibel legt mit ihren Ermahnungen den Finger immer auf die wunde Stelle. Sie zeigt, wo die Sünde das Leben der Kinder Gottes kaputt machen will. Frauen müssen offenbar nicht ermahnt werden, ihre Männer zu lieben. Diese Ermahnung gibt Paulus den Männern. Liebe zu zeigen, das fällt den Ehemännern schwer. Die roten Herzchen auf der Karte zum Valentinstag unterschreibt er nur, weil seine Frau es so erwartet. Wenn er abends nach Hause kommt, hat er kein Ohr für die detailreichen Berichte seiner Frau darüber, wo die Kleinen heute ihren Brei hingeschmiert haben. Stattdessen setzt er sich an seinen Computer und installiert zum achten Mal neue Betriebssystem.

Männer brauchen andererseits die Ermahnung nicht, in der Ehe für gegenseitige Achtung und Respekt zu sorgen. Dieses Verhalten hat Gott den Männern in die Wiege gelegt. Daher ermahnt Gottes Wort die Ehefrauen, ihre Männer zu ehren. Ein Beispiel: Die Mutter hat gerade ihrem Dreijährigen in die Hosen geholfen. Als sich ihr Mann verabschiedet, weist sie ihn auf die nicht so gelungene Kombination seiner Kleidungsstücke hin. Sie tut das im gleichen Tonfall, in dem sie gerade mit ihrem Sprössling geredet hat. ´Das Ergebnis: Es ändert sich nichts am Outfit ihres Mannes und in der Firma wird es vermutlich Überstunden geben. Er ist froh, dass er in eine Welt fliehen kann, in der man nicht an ihm herumnörgelt, sondern ihn achtet und respektiert.

Luther bringt das Zusammenspiel von Liebe und Wertschätzung zwischen Mann und Frau in der Erklärung zum 6. Gebot auf den Punkt, wenn er sagt: „… dass wir keusch und zuchtvoll leben … und in der Ehe einander lieben und ehren.“ Liebe allein reicht nicht aus. Für das Gelingen einer sind beide Zutaten unerlässlich. Männer brauchen Nachhilfeunterricht, wie sie ihren Frauen besser ihre bedingungslose Liebe zeigen können. Die Frauen sollten ein Gefühl dafür entwickeln, was Männer an

Jonas Schröter

 

Buchtipp: Emerson Eggerichs, Liebe und Respekt, Asslar Gerth-Medien 2011, 14,99 €

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4 comments

Sebastian Mann 8. April 2018 at 14:17

Sehr geehrte Frau Schröter,
ich gehe davon aus das sie freien Willens sind. Ob es nun ihr freier Wille ist, aus eigenem Antrieb oder aus Solidarität zu ihrem Mann, anderer Auffassung zu sein wie ich ist mir egal und im übrigen irrelevant für die Diskussion.
Mein wesentliches Problem mit den Texten ist, dass sie Stereotypen abbilden. Das ist wahrhaftig Unfug. Was ihr Gatte über Frauen schreibt, dazu kann und will ich mich nicht äußern. Das sollte besser eine Frau machen.
Was über Männer geschrieben wird dazu muss ich allerdings dringend etwas sagen.
Ich bin nicht so wie „Männer“ in ihrem Text beschrieben werden, und ich glaube auch nicht das ich da eine Ausnahme bin. Ich bin genau so wenig eine Ausnahme wie andere Menschen auf die der Text womöglich zutrifft.
Ja, es gibt unterschiedliche Charaktäre bei Männern mit unterschiedlichen Emotionalen Bedürfnissen.
So ist das bei Menschen.
Ich denke es ist einigermaßen klar das es nicht besonders schlau ist Menschen ob ihrer äußerlichen Merkmale, gewisse Eigenschaften zu zuordnen.
Beispiele wie das in der Gegenwart geschieht und Vergangenheit geschehen ist, und zu was solches Denken führen kann, spare ich mir an dieser Stelle.

Nun etwas genauer zu mir Persönlich.
Ich bin, wenn man den Ausfürungen ihres Mannes folgt, zumindest Emotional, eine Frau. Ich erkenne mich in der Beschreibung „des Mannes“ nicht wieder. So bin ich nicht und so will ich auch nicht sein. Auf keinen Fall.
Die Untermauerungen der Thesen ihres Mannes durch Beispiele zeichnen ein Männerbild das nicht Tragbar ist und nicht meiner Realität entspricht.
Ich muss nicht lernen meine Frau zu Lieben. Ich Liebe sie bereits, und ich kann ihr das auch Zeigen. Ich will ihr das sogar Zeigen. Ja, mich interessiert wo das Baby den Brei hin geschmiert hat (Ich halte es im Algemeinen für eine gute Idee als Vater sich für sein Kind zu Interessieren) und ich unterschreibe die Valentinskarte und das Betriebssystem meines PC`s ist mir egal. Wenn ich nach Hause komme freue ich mich auf Zeit mit meiner Frau. Es ist nach getaner Arbeit sehr angenehm gemeinsam die Füße hoch zu legen. Und es ist sehr angenehm gemeinsam die Arbeit zu tun. Zumindest zuhause.
Verstehen sie was ich mit Unfug meine?
Einmal wird „der Mann“ und „die Frau“ als gewissermaßen Einheitlicher stereotyp Beschrieben und zum Anderen ist die Beschreibung selbst unzutreffend. In meinen Augen auch nicht auf eine Mehrheit.
Dazu sind Menschen zu unterschiedlich.
Am ende fühle ich mich als Mann zu Unrecht in eine Schublade gesteckt in der ich nie gewesen bin. Ein Konservatives Männerbild dem es entgegen zu wirken Gilt. Denn ich möchte nicht so gesehen werden, weil ich nicht so bin. Und ich glaube nicht das ich eine Minderheit bin.

Reply
Claudia Schröter 25. April 2018 at 19:56

Sehr geehrter Herr Mann,
nun antworte ich Ihnen doch noch einmal.

Sie schreiben „Mein wesentliches Problem mit den Texten ist, dass sie Stereotypen abbilden. Das ist wahrhaftig Unfug. […] Was über Männer geschrieben wird dazu muss ich allerdings dringend etwas sagen. Ich bin nicht so wie „Männer“ in ihrem Text beschrieben werden, und ich glaube auch nicht das ich da eine Ausnahme bin.“

Natürlich werden ‚Stereotype‘ beschrieben, Männer und Frauen verallgemeinert. Allerdings ist das weder Unfug noch unrealistisch, denn – das Gros der Männer bzw. Frauen reagiert, denkt und verhält sich in ähnlicher Weise. Die Psychologie beobachtet und beschreibt – und trifft dabei Feststellungen, die natürlich im Einzelfall nicht zutreffend sein mögen, aber durch die Mehrheit der Befunde gedeckt sind. Die Beobachtung der Stereotype „Mann“ oder „Frau“ machte nicht nur ein einzelner Psychologe, sondern eine Vielzahl, über viele Jahre hinweg, und auch nicht nur Wissenschaftler christlicher Prägung. Und ich wage zu behaupten, dass man nicht Psychologe sein muss, sondern lediglich mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und mit unterschiedlichen Menschen ins Gespräch zu kommen braucht, um gewisse Beobachtungen zu machen und „Stereotype“ bestätigt zu bekommen.

Wenn Sie anders sind, nicht dem „typischen Mann“ entsprechen, dann ist das völlig in Ordnung und Sie brauchen sich von den einzelnen Artikeln nicht angesprochen zu fühlen. – Ich möchte Ihre Aussage nicht in Abrede stellen, würde jedoch zu dem Thema auch gerne Ihre Frau hören, denn meist ist die Sicht der Frauen auf ihre Männer eine andere als die Selbstwahrnehmung der Männer – was umgekehrt natürlich genauso gilt (fragen Sie meinen Mann ;o) ).

Viele andere Männer und Frauen werden sich und ihren Partner jedoch in den Beschreibungen wiederfinden. Vermutlich nicht zu 100%, aber vielleicht zu 75% oder 90%. – Ausnahmen bestätigen (fast) immer die Regel, das weiß schon das Sprichwort. – Ich habe unlängst eine VortragsCD einer sehr teuren, erfolgreichen Psychologin und Erfolgstrainerin gehört und musste schmunzeln, da sie in ihrem Referat über gelingende (Ehe- und Arbeits-)Beziehungen einige der von Ihnen so vehement widersprochenen Stereotype erwähnte, die auf großen Beifall der Zuhörerschaft stießen. U.a. wurde genau das Thema mit fast denselben Bildern angesprochen, das mein Mann im LGB-Beitrag für Mai ansprechen wird, ganz ohne den Vortrag gehört zu haben. Sooo großer Unfug kann es also nicht sein …

Sie schreiben außerdem „Am ende fühle ich mich als Mann zu Unrecht in eine Schublade gesteckt in der ich nie gewesen bin. Ein Konservatives Männerbild dem es entgegen zu wirken Gilt.“

Sie ‚fühlen‘ sich in eine Schublade gesteckt – ob Sie es wirklich wurden, weiß ich nicht. Ich denke man(n und frau) braucht sich nur die Schuhe anzuziehen, die ihm/ihr passen. Wenn Ihre Ehe gut läuft, wenn Ihre Frau sich von Ihnen verstanden, geliebt und unterstützt fühlt, dann ist das wunderbar und nicht zuletzt ein Geschenk Gottes, ebenso wenn Sie sich von Ihrer Frau wertgeschätzt, unterstützt und geliebt wissen.

Eheberatungsbücher und -Vorträge sind in der Regel leider nur und erst dann gefragt, wenn es in einer Beziehung nicht gut läuft. Das ist schade, denn dann ist oft schon so viel Porzellan zerschlagen worden und wurden Wunden zugefügt, die nur schwer heilen und oft Narben hinterlassen. Und häufig hat sich über Jahre ein Fehlverhalten eingeschliffen, das mühsam verändert werden muss. Das müsste nicht sein. Diese Ehe-Reihe im LGB hat nach meinem Dafürhalten zwei Zielrichtungen: Zum einen soll sie den Blick für Problemfelder in der Ehe schärfen und Menschen darüber ins Gespräch bringen, nicht nur Ehepartner unter sich, sondern auch in der Gemeinde/Kirche, zum anderen soll sie denjenigen einen Hinweis auf mögliche Ursachen und Hilfestellungen geben, die bereits Probleme in ihrer Ehe haben. Es wäre schön, wenn der ein und die andere beim Lesen einen Aha-Effekt hat, den Partner besser versteht und einen Anhaltspunkt bekommt, wo die Hilfe ansetzen kann.

Noch ein Satz zum „konservativen Männerbild“:
Meinen Sie damit den allgewaltigen Despoten, den „Herrn Vater“, dessen Wort Gesetz war und der von Frau und Kindern gefürchtet, aber nicht geliebt wurde? Oder meinen Sie das Haupt der Familie, den verantwortungsbewussten Versorger, der Frau und Kinder liebt, sich um ihr Wohl kümmert und von ihnen geliebt und respektiert wird? Lehnen Sie den autoritären Mann und Vater ab, oder die Autorität des Mannes und Vaters? Oder geht es vielmehr um die Vorstellung vom Mann- und Vater-Sein, wie sie uns Gottes Wort vermittelt – im Unterschied zum weichgespülten Männchen oder knallharten Macho, der dem Zeitgeist entspricht und von den Medien vermittelt wird?
Einem unbiblischen Männerbild, sei es konservativ oder (post-)modern, gilt es tatsächlich entgegen zu wirken – zum Wohl von Ehe und Familie, Gemeinde, Gesellschaft und Staat.

Ob als Ehemann oder Vater – das Mannsein war und ist nie einfach. Es ist deshalb gut, dass die Männer ein Vorbild haben – in Christus, dem Bräutigam/Mann, der seine Braut, die Gemeinde hingebungsvoll und aufopfernd liebt (Eph.5,25), und in Gott dem Vater, von dem alle Vaterschaft im Himmel und auf Erden ihren Namen und ihr Vorbild hat (Eph.3,14.15).

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Claudia Schröter 1. April 2018 at 17:48

Sebastian Mann, magst du erzählen was genau du an diesen Texten für Unfug hältst?
Dass du andere Erfahrungen bisher gemacht hast, mag sein. Dann gehörst du wohl du den Ausnahmen.
Wenn die Beiträge nach deiner Erfahrung Unfug sind, fände ich es sinnvoll, wenn du uns an deiner Erfahrung teilhaben ließest.

Ich hatte in meinem Leben schon mit vielen mehr oder weniger glücklich verheirateten Paaren zu tun, mit solchen am Anfang ihrer Ehe, welchen, die schon viele Jahre miteinander durch Höhen und Tiefen gegangen sind, mit solchen, die von Scheitern erzählen können und welchen mit Neuanfängen. Auch auf der Basis dieser Gespräche und aus Gesprächen mit vielen Frauen kann ich bestätigen, dass die Texte zutreffen. Natürlich gibt es immer Ausnahmen, aber bei der Mehrheit der Beziehungen trifft es zu. (Und das schreibe ich NICHT, weil der Verfasser der Texte mein Mann ist.)

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Sebastian Mann 31. März 2018 at 18:27

Die ersten 3 Beiträge gelesen und für groben Unfug befunden.

Ich habe im Leben bisher andere Erfahrungen gemacht.

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