Was den Pastor bewegt

Für Frauen heißt Liebe: Harmonie

Als die elektrische Weihnachtsbaumbeleuchtung erfunden wurde, da schaltete man die einzelnen Glühbirnen so, dass alle Lichter erloschen, wenn nur eine Birne kaputt ging. Moderne Lichterketten leuchten weiter, selbst wenn einige der Lampen defekt sein sollten.

Die Frau empfindet häufig wie diese ersten Lichterketten. Ein Konflikt in einem Bereich der Ehe beeinträchtigt ihr gesamtes Wohlbefinden. Sie kann sich nicht um eine Sache streiten und ansonsten zum Alltag übergehen. Bei ihr gehen bei einem Streit „alle Lichter aus“. Sie ist in ihrer Persönlichkeit so ausgestattet, dass Verstand, Körper und Seele eng miteinander verknüpft sind. Fühlt sie sich an einer Stelle verletzt, kommt das gesamte System in Schieflage. Wenn ihr Mann auch nur beiläufig eine Bemerkung macht, die sie als lieblos empfindet, ist sie völlig verärgert und wütend. Sie empfindet, dass zuerst alles geklärt werden muss, bevor wieder Harmonie einziehen kann.

Männer andererseits sind eher mit den modernen Lichterketten zu vergleichen. Sie können sich im Büro mit ihren Kollegen einen handfesten Streit liefern über eine Angelegenheit der Firma. Zum Feierabend schließen sie dann das Büro zu und verabreden sich noch auf ein Bier und reden über Fußball. Es könnte die Hälfte der Birnen an einer Lichterkette kaputt sein, die anderen leuchten trotzdem weiter.

Durch diese Unterschiede, die Gott in die „Bauart“ von Mann und Frau gelegt hat, kann es in der Ehe zu heftigen Spannungen kommen. Sie fühlt sich ungeliebt, weil ihr Mann wiederholt über Spannungen und Streit hinweggeht.  Sie nimmt die Auseinandersetzung vom Morgen mit in den Tag und muss immer wieder über die Einzelheiten nachdenken. Wenn sie am Abend die Angelegenheit dann endlich bereinigen will, hat er schon vergessen worum es am Morgen ging. Das erscheint ihr als grobe Lieblosigkeit. Er ärgert sich darüber, dass sie alten Streit wieder hochbringt, über den seiner Meinung nach längst Gras gewachsen ist. Die Spannungen können sich dann fortsetzen in einem Teufelskreis. Sie wird ihm die gefühlte Lieblosigkeit zurückgeben, indem sie ihn respektlos behandelt. Das wiederum veranlasst ihn, sich weiter zurück zu ziehen und ihr lieblos zu begegnen.  

Im Kolosser-Brief lässt Gott die Männer durch den Apostel Paulus ermahnen: Ihr Männer, liebt eure Frauen und seid nicht bitter gegen sie. (Kol 3, 19) „Bitter sein gegen die Ehefrau“ – das ist der Zustand, wenn die Wut über lange Zeit knapp unter der Oberfläche kocht. Ständig fühlt er, dass seine Frau uralte Sachen wieder herauskramt, um zu streiten. Ständig scheint sie ihm nachzustellen und nachzuforschen. Es ist, als ob sie sich zum Ziel gesetzt hat, ihn zu provozieren oder zu verärgern. So ein verbitterter Ehemann reagiert seinerseits oftmals abweisend und zynisch.

Den Teufelskreis von seinem lieblosem Verhalten und ihrer daraus folgenden Respektlosigkeit kann ein Ehepaar aufbrechen, indem er anerkennt, dass sie vollständige Harmonie braucht in allen Bereichen. Harmonie herrscht nicht von allein. Es hilft, Zeiten für das gemeinsame Gebet zu reservieren, in dem alle Sorgen vor Gott ausgebreitet werden. Paulus regt an, noch am gleichen Tag für Harmonie zu sorgen: Zürnt ihr, so sündigt nicht; laßt die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen, und gebt nicht Raum dem Teufel. (Eph 4, 26-27)

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